Im Projekt „Erneuerung Eisenbahnüberführung (EÜ) Pestalozzistraße / B9 / B420 Knoten Nierstein“ handelt es sich um eine Kreuzungsmaßnahme zwischen dem LBM Worms (Landesbetrieb Mobilität) und der DB Netz AG. Die Maßnahme liegt innerhalb der Bebauung der Stadt Nierstein in Rheinland-Pfalz und betrifft die elektrifizierte, zweigleisige Hauptstrecke 3522 mit einem Nebengleis bei km 18,582.
Das bestehende Bauwerk, zuletzt 1915 ertüchtigt, wurde im Rahmen einer Regelinspektion in die schlechteste Zustandskategorie 4 eingestuft und musste daher erneuert werden. Zudem forderte der LBM Worms eine Verbreiterung des Straßenquerschnitts auf 15,20 m, einschließlich neuer Geh- und Radwege.
Zum Projektumfang gehören neben dem Rück- und Neubau der EÜ auch die bauliche Berücksichtigung des zukünftigen Rheinufertunnels der B9, die Umgestaltung des Knotenpunkts B9/B420 sowie der Bau eines Entlastungspumpwerks des Zweckverbands Abwasserentsorgung Rheinhessen (ZAR).
Die neue EÜ wurde als flachgegründetes Trogbauwerk aus wasserundurchlässigem Beton mit WIB-Einfeldträgern (Walzträger in Beton) konzipiert. Sie, sowie die angrenzenden Trogbauwerke des LBM, wurden in einer wasserdichten Baugrube hergestellt. Die Wasserdichtigkeit wurde durch eine rückverankerte Unterwasserbetonsohle und eine überschnittene, rückverankerte Bohrpfahlwand sichergestellt.
Die Arbeiten begannen im Frühjahr 2022 mit der Baufeldfreimachung und Herstellen der Baustelleneinrichtungsflächen. Nach den Vorarbeiten begannen die Arbeiten des Spezialtiefbaus, mit der Herstellung von Bohrpfählen zur Ertüchtigung einer wasserdichten Baugrube. Dies war auf Grund des hohen Grundwasserstandes, verursacht durch den nahegelegenen Rhein, notwendig. Etwas versetzt zu den Bohrpfahlarbeiten startete der Abriss der verbliebenen seitlichen Überbauten. Im Zuge der Erstellung der überschnittenen Bohrpfahlwand startete auch der sukzessive Aushub der Baugrube sowie der damit einhergehenden Rückverankerung der Bestandsbohrpfählen, auf welchen die Hilfsbrücken der Vorabmaßnahme gelagert wurden.
Der Aushub der Baugrube sowie das Betonieren der Unterwasserbetonsohle (UWB) konnte im Januar 2023 abgeschlossen werden. Nach Aushärtung der UWB sowie Abpumpen des verbliebenen Wassers, konnte ab Februar 2023 mit dem Bau der Bauwerkssohle gestartet werden, welche sich in unterschiedliche Blöcke unterteilte. Anschließend konnte im Takt-Verfahren mit der Erstellung der einzelnen Blockwände sowie dem Bau der Brückenwiderlager gestartet werden. Mit Hilfe eines neben dem ehemaligen Bestandsbauwerkes aufgebauten Traggerüstes, konnten in Seitenlage die neuen Walzträger-in-Beton (WIB) ab Ende Juli 2023 gefertigt werden.
Anfang Dezember, vom 01.12.2023 bis 04.12.2025, konnte im Zuge einer Totalsperrung sowie weiterer Einzelsperrpausen der neue Überbau aus Seitenlage eingeschoben und die Strecke 3522 pünktlich mit ihrem neuen Bauwerk in Betrieb genommen werden. Nach Einschub der neuen Überbauten, könnten im Frühjahr 2024 unter anderem die Arbeiten zur Herstellung des Straßenbaus, weiterer konstruktive Bauwerke (Rheinufertunnel, Fußgängerbrücke, Entflutungsbauwerk, Hebeanlage), das Verblendmauerwerk entlang der neuen Wände eingesetzt und Restleistungen abgestellt werden. Mit einer offiziellen Eröffnung der Maßnahme B9/B420 Knoten Nierstein am 24. August 2024 durch den Verkehrsminister des Bundes, Dr. Volker Wissing, konnte auch hier eine weitere Bahnmaßnahme erfolgreich unter der Beteiligung der KMS Bauüberwachung abgeschlossen werden.
Durch die KMS Bauüberwachung wurden nachfolgende Leistungen gemäß der Verwaltungsvorschrift und somit der vertraglich geschuldeten Leistung erfüllt:
VV Bau IOH: IOH steht dabei für Ingenieurbau, Oberbau und Hochbau
VV Bau STE: STE steht dabei für Signal-, Telekommunikations- und Elektrotechnische Anlagen








